Beide
Erlebnisse,
sowohl
in
ihrer
organisatorischen,
materiellen
und
poltisch-ideologischen
Vorbereitung
und
Durchführung
völlig
unterschiedlich,
sind
mir,
gerade
deshalb
in
bleibender
Erinnerung
geblieben.
Beide
Ereignisse
hatten
mit
der
Bekämpfung
von
Luftzielen
zu
tun,
aber
zwischen
ihren
Standorten
und
den
Schießplätzen
lagen
riesige
Entfernungen.
In
den
siebziger
Jahren
diente
ich
als
Major
im
MSR-16,
dem
„Robert-Uhrig-Regiment“.
Hier
wurde
ich
beauftragt,
mit
anderen
Offizieren,
am
Überprüfungsschießen
der
Flakbatterie
auf
Luftsack
im
etwa
400
Km
entfernten
Zingst
an
der
Ostsee
teilzunehmen.
Interessant,
aber
nicht
lobenswert,
verlief
der
Flug
mit
einer
AN
2
von
Leipzig
zum
Als Mot.Schütze in der Truppenluftabwehr!
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Folge 13
Am
1.März
2016
begehen
wir
den
60.
Jahrestag
der
Gründung
der
Nationalen
Volksarmee.
In
Vorbereitung
dieses
Höhepunktes
wollen
wir
an
dieser
Stelle
in
loser
Folge
über
die
Entwicklung
der
NVA
von
ihren
Anfängen
als
kasernierte
Volkspolizei
hin
zu
einer
gut
ausgerüsteten,
hervorragend
ausgebildeten
und
stets
gefechtsbereiten
Koaltionsarmee
berichten.
Dabei
werden
insbesondere
Zeitzeugen
und
verdienstvolle
Armeeangehörige
mit
eigenen
Erlebnissen,
Eindrücken
und
Geschichten
zu
Wort
kommen,
deren
politisches
und
militärisches
Leben
eng
mit
unserer
11.
MSD
verbunden war.
Flugplatz
Barth.
Während
des
Trainings
und
des
Schießens
zog
eine
mehrtätige
Schlechtwetterfront
mit
Regen,
Sturm
und
Nebel
vorüber,
so
dass
vom
Flugzeug
und
dem
Luftsack
nicht
viel
zu
sehen
war.
Durch
das
schlechte
Wetter
wurde
das
direkte
Schießen
mehrmals
wiederholt
und
die
Flakbatterie
des
MSR-16
schloss
das
Schießen
dennoch
mit
guten
Ergebnissen
ab.
Der
Rückflug
verlief
für
mich
ohne
besondere
Vorkommnisse.
Eine
ganz
andere
und
tiefere
Bekanntschaft
mit
der
Abwehr
von
Flugobjekten
erlebte
ich
als
Angehöriger
der
PLA
der
11.MSD,
mit
dem
Fla-Raketenregiment
11
„Georg
Stöber“.
Unter
der
Bezeichnung
„Leitwerk
80“
wurde
im
Juli
1980,
die
erste
taktische
Truppenübung
mit
realen
Gefechtsstart
auf
dem
sowjetischen
Staatspolygon
„Asheluk“
durchgeführt.
Dieser
Truppenübung
ging
eine
langfristige,
umfassend
logistische,
materielle
und
politische
Vorbereitung
voraus.
Sie
stellte
hohe
Anforderungen
an
die
Führungs-
und
Organisationsqualitäten
der
Divisions-
und
Regimentsführungen.
Ich
hatte
die
Ehre
in
diese
Vorbereitung
einbezogen
und
in
das
Vorkommando
berufen
zu
werden.
Hohe
Anforderungen
wurden
auch
an
alle
teilnehmenden
Kräfte
vom
Soldaten
bis
zu
General
gestellt;
dabei
waren
die
Beschaffung
von
Militär-reisepässen
und
die
Impfungen
die
kleinsten
Übungsvorbereitungen.
Das
Regiment
wurde
zusätzlich
auf
einem
langen
Eisenbahntransportmarsch
mit
der
gesamten
Kampftechnik
über
fast
4000
km
von
Weißenfels
bis
zum
Zielort
durch
mehrere
Staaten
vorbereitet.
Das
Vorkommando,
unter
Leitung
des
K-11.MSD,
Generalmajor
Manfred
Zeh,
flog
von
Berlin,
über
Kiew
nach
Astrachan
und
von
hier
mit
einem
Hubschrauber
zum
Staatpolygon
Ascheluk,
wo
wir
überaus
freundlich
vom
Chef
des
Polygons
begrüßt
und
in
die
Besonderheiten
des
Objektes
und
der
Umgebung
eingewiesen
wurden.
Am
Tage
nach
dem
Eintreffen
haben
wir
unsere
mitgebrachten
Geschenke
und
Souvenirs
im
Traditionszimmer
überreicht.
Wir
waren
erstaunt
über
die
Vielschichtigkeit
der
Exponate,
die
den
Gastgebern
von
den
Truppenteilen
der
Unionsrepubliken
und
von
den
Armeen
der
Warschauer
Vertragsstaaten,
überreicht
wurden,
die
hier
im
Laufe
der
Jahre
ihre
Schießübungen
mit
Raketen
absolvierten
Nach
dem
Eintreffen
des
FRR-11
begann
die
Gefechtsausbildung
und
damit
ein
systematisches
Training
zu
Tag-
und
Nachtzeiten,
mit
und
ohne
Gefechts-alarm,
mit
Auf-
und
Abbau
der
Führungs-
und
Raketenstellungen
und
Verlegungen
mit
Stellungswechsel
auf
dem
riesigen
Staatspolygon.
Die
Angehörigen
des
Truppenteils
erfüllten,
trotz
der
großen
Hitze,
alle
gestellten
Aufgaben
vorbildlich.
Probleme
gab
es
aber
mit
den
„Saigatataricas“.
Die
Steppenantilopen,
Schafe
und
freigehaltenen
Kamele
„unterzogen“
den
Feuerleiteinrichtungen
einer
ungerechtfertigten
Inspektion
und
brachten
dadurch
einiges
durcheinander.
Wir
hatten
auch
Freundschaftstreffen
mit
den
Kasachen,
also
mit
den
Besitzern
dieser
Tiere.
Auf
eine
meiner
Fragen:
„Wieviel
Tiere
haben
Sie?“
Kam
prompt
die
Antwort:
„Ja
njes
naju“
,
„tisjatscha
ili
jeschtscho
namnogo
bol`she“
(„ich
weiss
es
nicht,
eintausend
oder
viel
mehr“)
Die
Truppenübung
„Leitwerk
80“
wurde
nach
strengsten
Bewertungskriterien
durchgeführt
und
erfolgreich
abgeschlossen.
Die
fast
4000
km
lange
Eisenbahnfahrt
nach
Weißenfels
verlief
danach
ohne
besondere
Vorkommnisse.
Zwei
Nachbemerkungen:
1.
Das
meist
bestellte
Mittagessen
im
Offiziersspeiseesaal
waren
Pelmenis
mit
Smetana
(dicke,
saure,
Sahne)
2.
Ich
hatte
75
Rubel
zur
Eigenverfügung
neben
ein
paar
kleineren
Sachen
habe
ich
Astrachan,
3
Flaschen
Krimskoyje
und
einen
elektrischen
dreistufigen
Heizkörper
gekauft.
Fazit
2015: .Sekt alle Heizkörper noch voll intakt
Es erinnert sich an diese Zeiten der langjährige Angehörige der 11. MSD
Oberstleutnant a. D. Herbert Thiel