Erste Schritte in der Spezialaufklärung
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Folge 41
Am
1.März
2016
begehen
wir
den
60.
Jahrestag
der
Gründung
der
Nationalen
Volksarmee.
In
Vorbereitung
dieses
Höhepunktes
wollen
wir
an
dieser
Stelle
in
loser
Folge
über
die
Entwicklung
der
NVA
von
ihren
Anfängen
als
kasernierte
Volkspolizei
hin
zu
einer
gut
ausgerüsteten,
hervorragend
ausgebildeten
und
stets
gefechtsbereiten
Koaltionsarmee
berichten.
Dabei
werden
insbesondere
Zeitzeugen
und
verdienstvolle
Armeeangehörige
mit
eigenen
Erlebnissen,
Eindrücken
und
Geschichten
zu
Wort
kommen,
deren
politisches
und
militärisches
Leben
eng
mit
unserer
11.
MSD
verbunden war.
Oberstleutnant a.D. Manfred Kamprad
Persönliche Gedanken / Zusammenhänge (mit Rückblick auf 1959/1960):
1.Heidespaziergang - Ausbildung von Aufklärungstrupps im Hinterland des Gegners
2.Scharfschützengewehr – Bekämpfen/Beschädigen von Honest John Atomraketen in der BRD
Zur Ausgangslage
In
der
Dokumentation
„11.Motorisierte
Schützendivision
Halle
1956-1990“,
Seite
22
schreibt
Oberstleutnant a.D. Gerold Möller:
„Ausgehend
von
der
militärpolitischen
Lage,
die
Anfang
der
60er
Jahre
von
der
begrenzten
Raketenkernwaffenkriegen
ausging,
war
es
nunmehr
in
der
Ausbildung
gefordert,
diesen
Bedingungen
gerecht
zu
werden.
Erstmalig
wurde
begonnen,
verschiedene
Ausbildungszweige
im
Komplex
mit
der
taktischen
bzw.
spezialtaktischen
Ausbildung
durchzuführen.
Die
strikte
Durchsetzung
dieser
Komplexausbildung
als
Ausdruck
von
größerer
Gefechtsnähe
zu
gestalten,
war
eine
der
Hauptforderungen
im
Ausbildungsjahr
1960.“
Ergänzend
zur
Problematik
Raketenkernwaffen:
bei
„Wikipedia“
(Wikipedia.org/wiki/MGR-1_Honest_John)
dazu:
Die
Feldrakete
MGR-1
Honest
John
(nichtlenkbare
militärische
Feststoffrakete,
nuklearwaffenfähig
von
5-
40kT
Sprengkraft,
48km
Reichweite)
wurde
1959
neben
der
US-Armee
auch
mit
drei
Raketenartilleriebataillon
(1
je
Korps
mit
je
3
Feuerzügen)
in
der
Bundeswehr
eingeführt
(Atomsprengköpfe unter US-Gewahrsam). Siehe auch Foto dazu.
In
der
Aufgabenstellung
für
die
Ausbildung
der
Aufklärungseinheiten
bekam
die
Aufklärung
von
gegnerische
Kernwaffen
/
Handlungen
dazu
im
gegnerische
Hinterland
mehr
Beachtung,
die
Planung
der
Ausbildung
und
auch
die
Ausrüstung
wurde
verändert.
In
den
Aufklärungsbataillonen
sollten
je
2
nichtstrukturmäßige
Aufklärungsgruppen
für
den
Einsatz
im
Hinterland
des
Gegners
auf
freiwilliger
Grundlage
aufgestellt
werden
(siehe
auch:
www.spezialaufklärung.de/artikel/art_20040228a.html -Autor: OSL.a.D. Gottfried Neis )
Im AB-11 sind der Aufbau dieser nichtstrukturmäßigen Gruppen erst unter OSL. Lukschanderl (ab 1969) dokumentiert.
Die neue Gestaltung der Ausbildung der Struktureinheiten im AB-11 wurde ua. wirksam:
-in
der
Schulung/Ausbildung
der
Zugführer
wurden
Orientierungsmärsche
(über
10
km,
nach
einer
Marschrichtungszahl-
später
wieder
mit
Karten-,
im
bewaldeten durchschnittenen Gelände des Harzes durchgeführt),
-auf
dem
Annaburger
Schießplatz
erproben
wir
das
Scharfschützengewehrs
Mosin
(siehe
Bild.:
Russische
Schusswaffen
Motorbuchverlag
2010,
s247f.
),
ua.
mit
Schießen
auf
eine
ca.
60
cm
große
Stahlblechscheibe
(analog
der
vermuteten
Dicke
der
Hülle
der
Honest
John)
aus
600
und
300
m
Entfernung
mit
Standartmunition
(Stahlkerngeschosse stand nicht zur Verfügung).
Unser Autor, hier beim
4. Traditionstreffen 2015