© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
Bewaffnet, doch ein Friedensheld!  60 Jahre Gründung der NVA - Erinnerungen und Episoden
Da erlosch Meister Lampes letztes Licht! Denn Herbszeit war Jagdzeit
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Folge 44
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee. In Vorbereitung dieses Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war.
und Stabsoberfähnrich Ekkehard Brand war dabei!
Eine gute diplomatische Gepflogenheit war es, in regelmäßigen Abständen die in der DDR akkreditierten Militärattachés durch den Minister für Nationale Verteidigung der DDR zur Hasenjagd einzuladen. Der damals gültige Jagdkalender erlaubte ab 01. Dezember die Jagd auf Feldhasen. Die Jagden über die ich spreche fanden im Wildforschungsgebiet am Rande des späteren Braunkohlentagebaus DELITZSCH-SÜD-WEST statt. Natürlich erforderte dies einen immensen Aufwand in der Vorbereitung und Durchführung. Ich wurde 1982 und 1986 in den Aufbaustab befohlen und war mit verantwortlich für den Aufbau des Jagdlagers auf dem Sportplatz Zwochau bei Leipzig. Eine Vielzahl von Armeeangehörigen aller Dienstgradstufen aus den Truppenteilen des Kommandos MB III und der 11. MSD waren einbezogen, hatten Unterkunft im Tanzsaal der Dorfgaststätte Zwochau bezogen und aus Platzgründen gab es keine Trennung nach Dienstgradgruppen. Nach mehreren Kontrolldurchgängen der Verantwortlichen, die immer etwas zu korrigieren hatten, kam dann der Tag der Jagd.
Sicherheit ist oberstes Gebot!
Ein buntes Gemisch aus dem Ein Strich Kein - Strich der NVA, dem Grün der Angehörigen der staatlichen Jagdbehörde mit dem Weiß der Kellnerjacken des Koch- und Bedienpersonals bestimmte das Umfeld. Alles war vorbereitet und die Jagdgesellschaft konnte kommen. Der Ablauf war am 14.12.1982 wie auch am 06.12.1986 ziemlich gleich. Die Reisebusse mit der Jagdgesellschaft fuhren vor und der Jagdtag begann mit einem zünftigen Frühstück begleitet durch Musik eines Standortmusikkorps der NVA. Danach wurde in den aufgestellten B/A- Umkleidezelte die zivile Kleidung gegen wetterfeste getauscht. Wer von der Jagdgesellschaft keine eigene Waffe hatte, wurde von den Kollegen aus dem VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ Suhl mit Waffe und Munition ausgerüstet. Da gingen uns allen die Augen über, als wir die Jagdwaffen sahen und verstanden den Weltruf den die Suhler Waffenbauer hatten.