© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
Bewaffnet, doch ein Friedensheld!  60 Jahre Gründung der NVA - Erinnerungen und Episoden
Soldat des Volkes! Auch außerhalb der Kaserne!
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Folge 49
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee. In Vorbereitung dieses Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war.
Wolfgang Börner, OSL a.D.
Dienst war auch der öffentliche Auftritt und das Engagement aller NVA Angehörigen in der Gesellschaft und eben auch in der Garnisonsstadt Halle. Nicht nur Soldaten in Ausgangsuniformen im Urlaub oder eben zum Ausgang prägten das Stadtbild, sondern unzählige Auftritte zu dienstlichen und gesellschaftlichen Anlässen. Auch der Marsch zur und von der Ausbildung zurück, aus der Franzigmark, der häufig mit Marschgesang abgeschlossen wurde gehörte dazu. Wenn hier auch oftmals „abgesprengte“ Soldaten den Eindruck einer „geschlagenen Armee“ hinter ließen. Beeindruckt haben vor allen auch der Aufmarsch zum Zapfenstreich und das folgende Zeremoniell auf dem Markt in Halle. Ein Ort zum knüpfen von kulturellen und gesellschaftlichen Beziehungen, war das Haus der NVA in Halle, Bernburger Straße, (heute ein neues Objekt und
“Gefechtspause” am Strand von Varadero
Zur Begrüßung von Freunden angetreten!
Beim Treffen vor Ort, “Die Junge Welt” berichtet darüber.
eine Sparkassenfiliale). Das Haus war vor allen ein Ort für zentrale Veranstaltungen und ein Anlaufpunkt für Soldaten und deren Familien für Feierlichkeiten. Peter Mindel Mohr, Soldat in meiner Kompanie war die rechte Hand des Leiters des Hauses, in seiner Wehrdienstzeit und stand hier als Vermittler zur Verfügung. Die NVA war auch Familie, die Anspruch auf Freizeit erhob und die es galt mit den dienstlichen Obliegenheiten in Einklang zu bringen. Der
Jahresurlaub allein, konnte dafür nicht das Allheilmittel sein. In meinem Jahrgang, 1941 geboren und 1961 freiwillig zur NVA gegangen, stand die Familie meist vor oder in Gründungen. Kinder wurden geboren, wuchsen auf und gingen zur Schule. Der Vater stand hier oft mehr im Fokus einer Schule, als der Sohn oder die Tochter, er war Offizier der NVA. Ich z.B. war Vertreter in einem Elternaktiv an der POS „Herrmann Matern“ in Halle. Familienfeste kamen in Mode. Hier bot sich die Rückseite des Wohnblocks in der Cansteinstraße in Halle (Wäscheplatz) für ein solches Familien/Kinderfest an. Jochen Hecht, Politstellvertreter im III. MSB und Mitbewohner im Wohnblock entwickelte ein Konzept zur Durchführung. Das wurde dann mit befreundeten Familien beraten und gründlich vorbereitet. Ich, inzwischen zum SC im I. MSB des MSR 17 aufgestiegen, war durchaus in der Lage die Sicherstellung dafür zu koordinieren. OSL Heinz Fleischer, Kommandeur des Bataillons genehmigte die Sicherstellung und so konnte ein Familien -und Kinderfest durchgeführt werden. Der Vormittag stand im Zeichen von Wettbewerben unter den Kindern, wie Luftballon Aufblasen, Rollerrennen oder auch ein „Leben“ im Indianerzelt. Der Nachmittag und der Abend war meist den Erwachsenen vorbehalten. Hier kam man ins Gespräch, das sonst oft nur mit den Nachbarn im Hausflur, vor oder nach Dienstschluss möglich war. Hans Schopp, Batteriechef und Gerhard Dolge, Hauptfeldwebel einer Kompanie im Bataillon waren hier tatkräftige Unterstützer.